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Uckermark - "Blühende Landschaft im Osten"
Bauzeit: bis 1800 / Baustil: Barock/Rokoko / Gutsart: Rittergut / Größe: ≤650 ha
Im 14. Jahrhundert unter Pommern besaß 1423 der Lehnsherr Otto v. Ramin als Zubehör zu Schwedt 4 Hufen in Heinersdorf. Dieser Besitz wurde mit Stadt und Schloss Schwedt auf vier Jahre 1428 durch die Pommernherzöge Otto und Casimir an Rule v. Lindstedt verpfändet. Nach 1472 als Heinersdorf wieder zu Brandenburg gehörte gab es im 15. und 16. Jahrhundert im Ort mehrere Besitzanteile. Die Gutsanlage entstand aus einer Mitte des 16. Jahrhunderts durch Claus v. Falkenberg angelegten Schäferei, der Zeit von 1484- 1590 einige Hufen und Höfe besaß.
Weitere Höfe hatten vor 1486 bis 1513 die Brüder Bertram und Christian v. Grambow, die ihren Anteil an Graf v. Hohenstein zu Vierraden verkauften. Bis 1608 hatte die Herrschaft Schwedt-Vierraden weitere Anteile des Dorfes erworben und ein Vorwerk angelegt. Nach dem Tod des Grafen v. Hohenstein 1609 gehört Heinersdorf zum Kurfürstlichen Amt Schwedt. Auch die 2 Rittersitze von Hans und Liborius v. Stegelitz kommen bis 1624 zum Amt. Die Kurfürstin Dorothea von Holstein-Glücksburg, 2. Frau des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, erwarb 1670 die Herrschaft Schwedt-Vierraden und daraus entstand die eigenständige Markgrafschaft Brandenburg-Schwedt. Im Jahre 1680 erwarb die Kurfürstin auch die Herrschaft Wildenbruch in Pommern. Mit dem Ableben von Markgraf Friedrich Heinrich 1788 starb die männliche Linie aus und die Markgrafschaft fiel zurück an die preußische Krone.
Bereits in der Markgrafschaft Schwedt-Wildenbruch war Heinersdorf mit der Stadt Vierraden und den Dörfern Heinersdorf, Gatow, Hohenfelde und Nahausen in der Neumark ein Amtsbereich, welcher dem Amtsschreiber unterstand. Erstmals werden im Jahr 1740 in Heinersdorf Kartoffeln angebaut. Mit den Hugenotten kommt auch der Tabakanbau in die Uckermark. In den Jahren 1794/1795 wurde nach Plänen des Schwedter Landbaumeisters Georg Wilhelm Berlischky ein schlossartige Amtshaus errichtet. Das Gebäude war ein zweigeschossiger rechteckiger Ziegelbau von sieben Achsen mit flachem Mansarddach. Auf dem Urmesstischblatt von 1826 ist bei Heinersdorf nur eine Schäferei angegeben. Aus dem Vorwerk mit Schäferei entsteht die Gutsanlage mit Wirtschaftsgebäuden und Brennerei. An der Welse entsteht 1860 ein Vorwerk, von dem heute nichts mehr vorhanden ist.
Der Gutsbesitz mit dem Vorwerk Welse geht 1859 in die Hände des Grafen Wilhelm v. Redern auf Görlsdorf über. Auf der Gutsanlage wurden Verwalter eingesetzt. Der Gutsbezirk Heinersdorf wird 1928 aufgelöst und mit der Gemeinde zusammengeschlossen. Das Gut bleibt in Familienbesitz bis es bis zur Enteignung 1945. Das Land wird an landlose Bauern und Umsiedler aufgeteilt. Von 1955 bis 1960 kommt es zum Zusammenschluss von LPG Typ I und Typ III. Von der LPG wurden im Gutshaus eine Küche und Wohnungen eingerichtet. Nach Notreparaturen wurde das Gebäude 1990 baupolizeilich gesperrt. Nach vergeblicher Suche von Investoren wurde das Gutshaus 2004 abgerissen.