Uckermark - Informationen

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Uckermark - "Blühende Landschaft im Osten"

Ortsteil Vierraden - Stadt Schwedt/Oder

Vierraden, Ortsteil der Stadt Schwedt/Oder, wurde unter "in molendino inferiori super Welsuam erga civitatem Scwet sito " am 23. August 1265 erstmals urkundlich erwähnt. Pommernherzog Barnim I überträgt dem Nonnenkloster vor Stettin 3 1/2 Wispel Korn aus der unteren Mühle auf der Welse zwischen dem Dorf Blumenhagen und der Stadt Schwedt. Am 20. April 1269 schenkt Barnim I dem Kloster die Mühle mit vier Wasserräder "molendini nuncupati ad quatuor rotas", die dem Ort Vierraden seinen Namen gab. Bodenfunde belegen Ansiedlungen schon seit der Jungsteinzeit. Am 13.08.1284 wird bei der Mühle zwischen den Brandenburger Markgrafen Otto IV und Konrad I sowie den Pommernherzog Bogislaw IV und Fürst Wizlaw II von Rügen ein Vertrag zur Aussöhnung und Beilegung von Feindseligkeiten abgeschlossen.

Ab 1295 kam es erneut zu Kämpfen. als die Brandenburger in Pommern einfielen. Im Jahr 1302 kam bei Vierraden zu einer Schlacht, weitere Ausführungen unter Stendell. Die Vierradener Mühle lag an einem alten Handelsweg „via regia” von Berlin nach Stettin. Ein Teilstück verlief von Schwedt/Oder über Vierraden, Blumenhagen, durch die Brandenburgisch-Pommersche Heide nach Heinrichshof, weiter über Hohenreinkendorf, Tantow und Rosow. Nach dem Sieg der Pommern wurde 1302 der Handelsweg von Vierraden durch Verordnung von Herzogin Mechtildis, Witwe von Barnim I, auf die Route über Gartz (Oder) verlegt. Am nördlichen Ufer der Welse wurde eine Burg erbaut, die 1321 erstmals in einem Schriftstück erwähnt wurde als der Mecklenburger Herzog Heinrich II Vierraden und Teile der Uckermark eroberte. Mit der Errichtung der Burg wurde Vierraden zu einer Vogtei in Pommern.

Nachdem der Brandenburger Kurfürst Friedrich I seit Anfang des 15. Jahrhunderts begann die 1354 an Pommern abgetretenen Gebiete der Uckermark zurückzuerobern, wurde auch die Burg Vierraden 1464, 1468 belagert, 1469 eingenommen und kam zu Brandenburg. In den Jahren 1477/1478 durch Rückeroberung wieder zu Pommern gehörte Vierraden nach dem Friedensabschluss vom 26.06.1479 endgültig zu Brandenburg. Am 30. August 1515 wurde dem Burgflecken das Stadtrecht verliehen. Vierraden befand sich unter der Lehnsherrschaft des Grafen von Hohenstein. Die Stadt sollte den Namen "Rosengarten" erhalten, was aber durch die Bürger ignoriert wurde. Nur eine Rose im Wappen der Stadt erinnert daran. Im 30-jährigen Krieg wurde der Ort und die Burg Vierraden stark zerstört. Mit den Hugenottenflüchtlingen aus Frankreich 1699 kam auch der Tabakanbau nach Vierraden und die Region Schwedt/Vierraden entwickelte sich zum Zentrum des Tabakanbaus in der Uckermark. Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt fast völlig zerstört.

Vierraden gehörte in der Mark Brandenburg zum Stolpischen Kreis im Verwaltungsbezirk Uckermark. Ab 1818 zum Landkreis Angermünde im Regierungsbezirk Potsdam. Nach 1945 zum Kreis Angermünde im Bezirk Frankfurt (Oder). Am 6.12.1993 erfolgte der Kreiszusammenschluss zum Landkreis Uckermark. 1979 wurde ein Gemeindeverband durch die Stadt Vierraden und den Gemeinden Blumenhagen, Gatow, Kummerow und Kunow gebildet. Vom 21.07.1992 bis 25.10.2003 gehörte die Stadt zum Amt Gartz (Oder). Seit der Gemeindegebietsreform Oktober 2003 ist die Stadt Vierraden ein Ortsteil der Stadt Schwedt/Oder.

Zum Ortsteil gehören auch die Wohnplätze: Ausbau Gatow und Achterhöfe. Vierraden liegt 6 Kilometer nördlich von Schwedt/Oder entfernt an der Bundesstraße 2 in Richtung Gartz (Oder). Dort gibt es einen Eisenbahnhaltepunkt an der Strecke nach Angermünde. Durch Vierraden fließt die Welse, ein Nebenfluss der Oder. Die Radtouren Kranichradtour und Uckermärkischer Radrundweg sowie der Wanderweg Märkischer Landweg verlaufen durch den Ort. Neben der Heimatstube im Rathaus gibt auch das Tabakmuseum Vierraden Einblicke in die Geschichte der Stadt. Denkmalgeschützte Objekte sind: Mühle, Burgruine, Kreuzkirche, Rathaus, Jüdischer Friedhof, Rohtabakfabrik und die Hofanlage in der Schwedter Straße 25, Tabakscheune Brückstraße 3 sowie Wohnhäuser Breite Straße 8 - 16.

Kommune: Stadt Schwedt/Oder im Landkreis Uckermark

Karten zum Ortsteil Vierraden bei: Google Maps

Datenquelle: B01, B02, B03, B04, B06, B10, B11, B16, B17, B18, B22, E01, E10, E11, G01, G02, G03, G11, G19, G20, G21, OV..., S01, S02, S03, S04, S08, S09, S14, S16, S18, VS3, K05, K06, K07, K09, K10, K11, K12 Datenquelle: Informationstafeln zu einzelnen Objekten vom "Verein für Heimatgeschichte und Traditionspflege e.V. Vierraden", 2006.

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