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Uckermark - "Blühende Landschaft im Osten"
Schwedt gehörte zu den brandenburgischen Städten, in denen ein relativ hoher Anteil jüdischer Bürger lebte. In der 2. Hälfte des 19. Jh.s zählte die Gemeinde etwa 200 Mitglieder. Die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur führte zur Vertreibung oder Vernichtung aller Schwedter Juden. Heute erinnern noch der jüdische Friedhof, das Gebäude der ehemaligen jüdischen Schule und das Ritualbad an die Zeit, als Schwedt noch jüdische Bürger hatte. Die jüdische Gemeinde Schwedts erwarb 1861 ein Gelände unmittelbar außerhalb der Stadtmauer an der Gartenstraße. Darauf ließ sie 1862 eine Synagoge errichten. Diese wurde am 9. November 1938 geplündert. Aus Angst vor dem Übergreifen von Feuer auf andere Häuser wurde sie nicht gebrandschatzt. Erst später erfolgte der Abbruch des Gebäudes und der Umfassungsmauer.
1871 wurde auf dem Gelände das jüdische Ritualbad (Mikwe) fertiggestellt. Die Mikwe ist ein rituelles Tauchbad zur kultischen Reinigung von Menschen und Gegenständen. Bereits beim Kauf des Grundstückes durch die jüdische Gemeinde stand ein kleines beheizbares Gebäude in Fachständerbauweise auf dem Gartenareal. Vermutlich handelt es sich um das älteste erhaltene Gebäude der Stadt. In der Nachnutzung durch die jüdische Gemeinde diente das Gebäude nach der Erweiterung in östlicher Richtung als Wohnhaus des Synagogendieners. Anders als die Synagoge überstanden das Ritualbad und das Synagogendienerhaus die Zeit des Nationalsozialismus. 1950 gab die Stadt den jüdischen Friedhof und das Synagogengelände an den Landesverband jüdischer Gemeinden zurück.
Im Jahre 2005 erwarb die Stadt Schwedt/Oder das Grundstück und die darauf befindlichen Gebäude, die sich zwischenzeitlich in Privathand befanden. Das Synagogendienerhaus wurde am 3. April 2006 als Erweiterung des bereits eingetragenen Ritualbades in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen. Die Schwedter Stadtverordneten fassten am 28. Juni 2007 einen Beschluss über die Sanierung des jüdischen Ritualbades und die umfassende, denkmalgerechte Rekonstruktion. Am 8. Juli 2010 erfolgte die Übergabe des rekonstruierten baulichen Ensembles des Jüdischen Ritualbades. Die Einrichtung der städtischen Museen Schwedt/Oder ist seitdem saisonal für Besucher zugänglich. Datenquelle: Faltblatt "Das jüdische Ritualbad in Schwedt/Oder" vom Museum Schwedt
Öffnungszeiten:
1. April bis 30. September
Dienstag 10-17 Uhr
Samstag 14-17 Uhr
1. Oktober bis 31. März geschlossen
Gruppenveranstaltungen sind nach Vorabsprache mit dem Museum (Tel.: 03332 23460) auch zu anderen Terminen möglich!
Weitere Info unter: Stadt Schwedt/Oder / Jüdisches Ritualbad