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Uckermark - "Blühende Landschaft im Osten"
Der barocke Fachwerksbau wurde für die Aufnahme der Ratswaage 1752 errichtet, die in der Mitte des Baues aufgestellt wurde. Bei der Rekonstruktion 1999 konnten die Backsteinfundamente freigelegt werden, die eigentliche Waage befindet sich heute im Museumsbestand. Hier hatte der Marktmeister seinen Sitz. In der Ratswaage konnten gegen Gebühr die Großwaren, z. B. Wollballen, nach einem einheitlichen Maß vor dem Verkauf gewogen werden. Die anderen genormten Maße von 1714, wie die Elle, waren ursprünglich am Rathaus angebracht.
Nach Abbruch der Stadtwache am Rathaus 1927 diente das Gebäude zur Unterbringung der Hauptwache der Garnision und des Arrestlokals bis 1905. Die Hauptwache hatte für Ordnung bei den Garnisionsangehörigen zu sorgen, denn sie unterstanden nicht der öffentlichen Gerichtsbarkeit. Anschließend wurde das Gebäude für die Feuerwache umgebaut und diente der Angermünder Freiwilligen Feuerwehr bis 1997 als Standort. Die den Angermündern noch bekannten Anbauten für die Feuerwehrfahrzeuge wurden 1966 erweitert und im Zuge der Neugestaltung abgerissen. Das Haus wurde im Jahr 2000 für den rekonstruiert. Bemerkenswert ist das profilierte Holzgesims einschließlich der vier Traufbretter mit durchbrochenem Ornament. Das vorkragende Dach ist eine kombinierte Sattel- und Walmdachlösung. Datenquelle: Pulverturm 4/2006 - Sanierungszeitung der Stadt Angermünde
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Während des 30-jährigen Krieges hielt sich 1628 der kaiserliche Feldherr Wallenstein in der Stadt Angermünde auf. Hier verfasste er unter anderem einen Brief an die Bürgerschaft von Stralsund, in dem er diese zur Übergabe ihrer Stadt aufforderte. Das Haus am Markt, das Wallenstein damals bewohnte, ist nicht erhalten. Die mündliche Überlieferung will wissen, dass man kurz nach 1712 an gleicher Stelle das heute noch erhaltene zweigeschossige Haus Markt 23 errichtet hat. Es zählt somit zu den ältesten Häusern der Stadt.
Für das Handwerker- und Kaufmannshaus sind mehrere Eigentümer verbürgt - 1724 der Schuhmachermeister Eisenführer, 1845 der Glasermeister Bolle, 1858 der Kaufmann Krause, 1900 der Schlossermeister Wolff. Ihm folgte der Fotograf Bethmann. Letzterer ließ 1939 die Fachwerkfassade freilegen und originalgetreu herstellen. Außerdem erhielt der Eckraum zum Hohen Steinweg, der ihm als Atelier diente, zwei Schaufenster.
Über lange Zeit unterlassene Unterhaltung führte zu schweren Schäden am Haus. In den Jahren 1995 bis 1996 sanierten die neuen Eigentümer das Gebäude von Grund auf. Dabei kamen traditionelle Techniken und Baumaterialien zum Einsatz. Heute dient das Haus Markt 23 als Wohn- und Geschäftshaus. Datenquelle: Informationstafel 2005, vom Verein für Heimatkunde Angermünde
Info unter: Stadt Angermünde / Fachwerkbürgerhaus - Markt 23