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Uckermark - "Blühende Landschaft im Osten"
Die Welse, ein Nebenfluss der unteren Oder, wird erstmals im Landiner Vertrag von 1250 als „Wilsna” erwähnt. Sie fließt im Norden von Passow und vereinigt sich im Osten an der Grenze zu Schönow mit der südlichen Randow. Danach verläuft sie weiter nach Süden in Richtung Stendell. Die Welse war in der Vergangenheit ein Grenzgewässer, im Norden trennte sie den Uckermärkischen und Stolpischen Kreis, im Osten bildete sie die Grenze zwischen Pommern und der Mark Brandenburg. Die alte Handelsstraße von Schwedt/Oder nach Prenzlau überquerte bei Passow die Welse. An der Welse gab es seit dem Mittelalter einige Wassermühlen. Während einer Komplexmelioration 1967 wurde die Welse in ihrem Verlauf von der Passower Mühle weiter zum Ort verlegt. Mit der neuen Welsebrücke wurde eine Wehranlage zur Regulierung des Wasserstandes gebaut.
Im Jahre 1472 wird eine Wassermühle an der Welse in Passow erwähnt. Vom Austritt aus dem Glambecksee bis zur Einmündung in die Oder gab seit dem Mittelalter mehrere Wassermühlen an der Welse. Nach dem Dreizigjährigen Krieg war um 1680 die Wassermühle noch wüst. Seit 1685 ist sie wieder als eingängige Mühle in Betrieb. Besitzer der Passower Wassermühle waren bis zum Verkauf an die v. Diringshofen im Jahr 1748, die v. Arnim aus Zichow. Später entsteht zwischen der Welse und dem unterhalb der Bahnlinie verlaufenden Schmidtgraben unter dem neuen Mühlenbesitzer, Amtmann Engel aus Wendemark, ein Mühlenkomplex mit Bäckerei, Wohngebäude, Gasthof und weiteren Nebengebäuden. So gibt es 1860 eine Wassersägemühle, eine Wassergetreidemühle mit einem Mahlgang und eine Dampfmühle mit drei Mahlgängen. Der Schmidtgraben wurde später vor der Bahnhofstraße gekappt und abgewinkelt zur Welse weitergeführt. Letzte Besitzer der Mühle vor 1945 waren Kumm & Götze, die nach dem Krieg enteignet wurden. Die Mühle wurde staatlich weitergeführt. Im Jahre 1956 entstand das VEB (k) Mühlenkombinat Passow. Nach der Welseverlegung 1967 wird das alte Bett zugeschüttet und eine Auffahrt für Fahrzeuge zur Hinterseite der Mühle geschaffen. 1992 wird der Mühlenbetrieb eingestellt. Die Maschinen werden ausgebaut und die Mühle an eine Privatperson verkauft. Mit dem Niedergang des Mühlenbetriebes gab auch die BHG ihren Sitz auf. Ebenfalls gab es auch kein Überleben für den Gasthof mit Saal, den es neben der Bahnhofsgaststätte gab. Das Wohnhaus an der Mühle wurde 2007 abgerissen.