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Uckermark - "Blühende Landschaft im Osten"
Im Jahre 1860 schenkte der jüdische Tabakhändler Aron Seelig das 750 m² große Grundstück an die Synagogengemeinde zu Schwedt zur Nutzung für die jüdischen Einwohner Vierradens. Die Ansiedlung jüdischer Bewohner in Vierraden erfolgte relativ spät. Mitte des 19. Jahrhunderts sin 17 jüdische Familien mit 88 Personen erfasst, die vorwiegend Tabakhandel betrieben. Eine eigene jüdische Gemeinde existierte in Vierraden nicht. Die jüdischen Einwohner hatten eine Betstube und waren mit der Synagogengemeinde in Schwedt verbunden. Auf dem Friedhof fanden bis 1928 ca. 30 Vierradener Bürger jüdischen Glaubens ihre letzte Ruhestätte.
Die letzte Beisetzung auf dem Friedhof war die des jüdischen Bürgers Hermann Schwarz am 01.12.1928. In der "Reichspogromnacht" 1938 wurde der jüdische Friedhof verwüstet. Nach 1945 verfiel der Friedhof zusehends und wurde erst in den Jahren 1988/89 wiederhergestellt. Zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde errichtete die Stadt Vierraden auf dem Gelände einen Gedenkstein. Im Jahre 2004 erfolgte die Sanierung der Friedhofsmauer. Heute sind noch 14 Grabstellen zu erkennen, davon 4 aufrecht stehende, erhaltene Grabsteine mit hebräischer und teilweise deutscher Inschrift. Als Zeugnis jüdischen Lebens dieser Region ist der Friedhof unter Denkmalschutz gestellt. Datenquelle: Info vom "Verein für Heimatgeschichte und Traditionspflege e.V. Vierraden".